Die Marathonstrecke am SwissCityMarathon – Lucerne erlebt eine fundamentale Erneuerung. Erstmals wird aus dem Zweirundenkurs ein Einrundenkurs. Der Wendepunkt der neuen Marathonstrecke befindet sich in Alpnachstad im Kanton Obwalden.
2007 fiel der erste Startschuss zu einem Marathon in Luzern. Seither führt die Strecke von der Haldenstrasse in der Stadt Luzern dem Vierwaldstättersee entlang um die Horwer Halbinsel, durch das Zentrum von Horw und zurück in die Stadt Luzern. Dieser Rundkurs mit einer Halbmarathondistanz wird mit kleinen Abweichungen zwei Mal absolviert. Seit 2022 befindet sich der Wendepunkt nicht mehr auf der Haldenstrasse, sondern vor der Hofkirche.
Nie ganz glücklich
Ein solcher Rundkurs hat Vorteile. Es müssen weniger Strassen gesperrt und abgesichert werden, es braucht weniger Verpflegungsposten und medizinisches Personal auf der Strecke. Dennoch stand der Zweirundenkurs seit jeher zur Diskussion, erinnert sich Präsident Jost Huwyler: «Seit der ersten Austragung waren wir nicht ganz glücklich mit diesem Zweirundenkurs. Zwei fast identische Runden zu absolvieren, ist für Läuferinnen und Läufer mental anspruchsvoll.» Deshalb haben die Organisatoren alles versucht, um die zwei Runden so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Beispielsweise mit dem Durchlauf im KKL oder im FCL-Stadion.
Eröffnet neue Möglichkeiten
Der Zweirundenkurs im Marathon war im Vorstand regelmässig ein Thema. Vor fünf Jahren ist er das Thema konkret angegangen, sagt Jost Huwyler. «Wir denken langfristig und wollen auch in Zukunft eine attraktive Veranstaltung sein – für Läuferinnen und Läufer, für Partner und Sponsoren. Eine der grössten Herausforderungen besteht aktuell darin, die Disziplin Marathon mit seinen 42 Kilometern attraktiv zu halten und genügend Teilnehmende dafür zu gewinnen.» Eine interessante Marathonstrecke helfe der ganzen Veranstaltung, ergänzt Huwyler: «Die neue Marathonstrecke trägt zur Weiterentwicklung des gesamten SwissCityMarathon bei und eröffnet uns nun neue Möglichkeiten, beispielsweise beim Sponsoring.»
«Alpnachstad» als Bestvariante
Erste Gespräche für eine neue Streckenführung fanden 2023 statt. Im Frühjahr 2024 wurde eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Dabei wurden die drei möglichen Streckenoptionen «Kehrsiten», «Stans» und «Alpnachstad» untersucht und unter technischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aspekten betrachtet. Die Option «Alpnachstad» hat sich dabei als Bestvariante erwiesen. Eine Streckenführung nach Alpnachstad überzeugte in allen Punkten, also bezüglich Szenerie/Topografie, Laufdichte, Verkehr und Sicherheit.
Wendepunkt in Alpnachstad
Der Marathon startet wie bisher an der Haldenstrasse in Luzern und führt weiterhin um die Horwer Halbinsel. Neu führt die Strecke weiter dem See entlang nach Hergiswil, um den Lopper bis nach Alpnachstad. Die Wende befindet sich 750 Meter vor dem Bahnübergang Alpnachstad. Danach führt die Strecke via Hergiswil zurück ins Horwer Zentrum und auf der bisherigen Strecke via Allmend und Luzerner Altstadt bis ins Ziel im Verkehrshaus der Schweiz. «Diese Streckenführung ist aus organisatorischer Sicht gut machbar, aus läuferischer Sicht ist sie schlicht grandios», sagt Jost Huwyler, der selbst Marathonläufer ist. «Ich laufe diese Strecke oft und bin jedes Mal vom Panorama begeistert. Wenn man schliesslich zurück Richtung Luzern läuft, hat man ein komplett anderes Panorama. Die ganze Szenerie am See und die Bergkulisse machen die neue Strecke äusserst attraktiv. Man läuft viel länger als bisher direkt am Seeufer und hat bei diesem Einrundenkurs weniger Steigungen. Ich bin überzeugt, dass diese Strecke bei den Laufenden sehr gut ankommt.»
Dorfevent für alle in Hergiswil
Hergiswil war bei der Anfrage zuerst etwas überrascht, fand die Idee aber sofort unterstützungswert, sagt Gemeindepräsident Daniel Rogenmoser: «Das Bestreben der Veranstalter nach einem Einrundenkurs für den Marathon konnten wir sehr gut verstehen und wollten Hand bieten zur Attraktivitätssteigerung. Die wenigen Bedenken, die wir hatten, sind in die Projektausarbeitung eingeflossen und konnten gut gelöst werden.» Daniel Rogenmoser erachtet es als Chance für Hergiswil und seine Vereine, etwas Tolles beisteuern zu können. «Die Gemeinde Hergiswil freut sich, Teil des beliebten SwissCityMarathons zu werden. Jetzt sind wir gespannt, wie wir das im Dorf etablieren können und erhoffen uns, dass unter Mitwirkung unserer Dorfvereine ein Event für alle entstehen kann.»
Grosser Enthusiasmus in Alpnach
Auch Alpnach reagierte positiv auf die Anfrage. «Es war eine Freude zu hören, dass die Veranstalter den Marathonteilnehmenden die Tür zu Alpnach und Obwalden öffnen und ihnen den Blick ins Sarneraatal ermöglichen wollen», sagt Gemeindepräsident Bruno Vogel. «Mit der neuen Streckenführung nach Alpnachstad wird Alpnach und Obwalden Teil eines grossartigen Events der Zentralschweiz.» Auch Alpnach war sofort bereit Hand zu bieten. «Die Streckenführung nach Alpnachstad ermöglicht einen Lauf direkt am Alpnachersee mit Blick ins Obwaldnerland und damit eine spektakuläre Streckenergänzung, die den SwissCityMarathon weiter aufwerten wird. Zudem wird der Grossanlass in der Zentralschweiz noch breiter verankert», so Bruno Vogel weiter.