Ruderfest am Rotsee – LUCERNE REGATTA 2024 eine tolle Visitenkarte für die WM- Bewerbung 2027

Über das Finalwochenende am Rotsee haben knapp 20'000 Zuschauende die Rennen verfolgt und die Tribünenplätze waren bereits im Vorfeld ausverkauft. Enorm zufrieden blickt der Veranstalter auf zehn erfolgreiche Tage Weltklasse-Rudersport auf dem Rotsee zurück. Die beiden

Internationalen Regatten verliefen reibungslos und konnten bei besten Bedingungen durchgeführt werden. Nach der finalen Olympischen und Paralympischen Qualifikationsregatta über das Pfingstwochenende fand nun am vergangenen Wochenende die jährliche LUCERNE REGATTA

(World Rowing Cup) statt. Insgesamt waren über die zehn Tage mehr als 900 Athletinnen und Athleten aus über 60 Nationen auf dem Rotsee am Start.

 

Die dominante Rudernation auf dem Rotsee war die Delegation aus Holland. Nicht weniger als 8 Medaillen – wovon fünf goldene – gingen auf ihr Konto. Zum Schluss des Regattatages waren es auch die Holländer, die für ordentlich Drama sorgten: auf den letzten Metern musste sich der amtierende Welt- und Europameister Oliver Zeidler von seinem holländischen Kontrahenten Simon van Dorp geschlagen geben. Der Männerachter wurde mit nur 0.2 Sekunden Vorsprung von Grossbritannien gewonnen. Die Amerikaner, die sich erst am vergangenen Dienstag für die Olympischen Spiele qualifiziert haben, mussten sich im Endspurt geschlagen geben. Der Frauenachter wurde in einem regelrechten Krimi von den Kanadierinnen vor den Britinnen gewonnen.

 

Historische Premiere für Hong Kong

Als am Samstag die ersten Finalrennen auf dem Programmstanden, rechnete niemand damit, dass Hin Chun Chiu aus Hong Kong die allerersten Rudergoldmedaille für seine Nation überhaupt gewinnen würde. Mit einem überzeugenden Start-Ziel Sieg konnte er sich vor seinen europäischen

Kontrahenten aus Frankreich und Italien durchsetzen.

 

Zwei Mal Edelmetall für die Schweizer Boote

Die Schweizer Boote zeigen sich wenige Wochen vor den Olympischen Spielen in Topform. Entsprechend hoch waren die Erwartungen vor den Heimrennen auf dem Rotsee. So wurde es am Rotsee kurz vor 11 Uhr ein erstes Mal richtig laut, als Roman Röösli und Andrin Gulich im Männer

Zweier Ohne über die Strecke fuhren. Das britische Europameister-Boot mit Oliver Wynne-Griffith und Tom George kämpfte lange Seite an Seite mit dem Schweizer Boot und gewann am Schluss gegen die stark spurtenden Spanier, welche auch noch das Schweizer Duo überholten.

Kurz vor der Mittagspause folgten die Leichtgewichts Doppelzweier mit Jan Schäuble und Raphaël Ahumada. Die Italiener Stefano Oppo/Gabriel Soares starteten furios und fuhren der Konkurrenz früh davon. Dank einem fulminanten Endspurt konnten die Lokalmatadoren auf den letzten Metern die ebenfalls starken Iren (Fintan McCarthy/Paul O’Donovan) überholen. Das Publikum fieberte mit den Schweizer Athleten mit – die Menge tobte in der Naturarena am Rotsee.

 

Der Frauen-Doppelvierer mit Lisa Lötscher, Célia Dupré, Pascale Walker und Fabienne Schweizer zeigte ein ansprechendes Rennen und musste sich nach einem starken Endspurt nur knapp von den Deutschen geschlagen geben. Sie beendeten das Rennen auf Platz 5 und verpassten die Medaillen um ein Hauch von 0.5 Sekunden.

 

Gelungene Para-Weltcup Premiere auf dem Rotsee

Zum ersten Mal in der über 120 jährigen Geschichte des Rudersports in Luzern wurde am vergangenen Wochenende die ersten Weltcup Entscheidungen im Para Rudern vergeben. Die Einführung des Para-Ruderns wurde vor zwei Jahren lanciert, mit ersten Testrennen 2023 geprobt

und ist nun erfolgreich abgeschlossen. «Damit leisten wir einen wertvollen Beitrag für die Inklusion aller Menschen in der Gesellschaft» ist Fransiska Bossuyt, Para-Verantwortliche im OK überzeugt. Mit Claire Ghiringhelli war auch die erste Schweizer Para-Rudern Athletin am Start. Nachdem sie sich vor wenigen Wochen für die Paralympischen Spiele qualifizieren konnte, hat sie nun ihr erstes Weltcup Finale bestritten und auf dem 5. Rang beendet. Insgesamt standen in den letzten zwei Wochen über 130 Para-Athletinnen und Athleten auf dem Rotsee im Einsatz.

 

Ideale Visitenkarte im Rennen um die Weltmeisterschaften 2027 in Luzern

Der diesjährige Weltcup am Rotsee zeigte eindrücklich auf, dass der Rotsee für eine Fünfte Weltmeisterschaft bereit ist. Das OK geht nun in den Schlusssprint und finalisiert die Bewerbungsunterlagen. Die Vergabe der Ruderweltmeisterschaften 2027 erfolgt im November dieses Jahres.