Luzern, Mai 2024 – Nach über 20 Jahren ist es an der Zeit, die Ruder-Weltmeisterschaften 2027 zurück nach Luzern zu holen. Gemeinsam mit SWISS ROWING reicht die LUCERNE REGATTA Association im Juni eine entsprechende Bewerbung beim Weltruderverband World Rowing ein. Es wären die fünften Weltmeisterschaften auf dem Rotsee. Bereits diesen November werden die Delegierten der nationalen Ruderverbände anlässlich des Kongresses von World Rowing entscheiden, ob Luzern nach der erfolgreich verlaufenen Europameisterschaft 2019 den Zuschlag für die Austragung von Weltmeisterschaften erhält.
Der Rudersport und Luzern – eine lange Geschichte
In Luzern finden seit über 120 Jahren internationale Ruderregatten statt und bereits vier Mal war der Rotsee, in Ruderkreisen auch „Göttersee“ genannt, Austragungsort von Weltmeisterschaften. 1962 fand die erste Ruder-WM überhaupt auf dem Rotsee statt. 1974 durfte Luzern die erste Ruder-WM austragen, an der auch Frauen und Leichtgewichte am Start waren, und 1982 und zuletzt 2001 folgten zwei weitere Austragungen. Nach über 20 Jahren ist es an der Zeit, die Ruder-WM zurück nach Luzern zu holen. Es wären die ersten Ruder- Weltmeisterschaften auf dem Rotsee mit allen Regel- und Para-Kategorien am Start.
Bewerbungskampagne lanciert
Gemeinsam mit dem Schweizerischen Ruderverband (SWISS ROWING) entschied sich die LUCERNE REGATTA Association eine Bewerbung für die Weltmeisterschaften 2027 einzureichen. Andreas Bucher, Präsident der LUCERNE REGATTA Association erläutert, dass das OK und Luzern für diese Weltmeisterschaften bestens vorbereitet sind. „Nach der erfolgreichen EM 2019, der Professionalisierung der Organisationsstruktur mit
Einstellung von Timon Wernas als Geschäftsführer, und der Integration der Para-Wettkämpfe dieses Jahr, sind wir bestens vorbereitet für diesen nächsten Schritt.“ Es ist ein ambitioniertes Projekt, nicht zuletzt aufgrund der knappen Vorlaufzeit. Bereits im November werden die nationalen Ruderverbände entscheiden, wo die Weltmeisterschaften in der zweiten Augusthälfte 2027 stattfinden werden. Auch für SWISS ROWING sind diese Ruderweltmeisterschaften ein wichtiges Projekt. „Für uns als Verband sind die Ruderregatten auf dem Rotsee enorm wichtig. Wir erhoffen uns von der Heim-WM 2027 zusätzlichen Schub für den Rudersport in der Schweiz und wollen möglichst viele Menschen für den Rudersport begeistern“, kommentiert Neville Tanzer, Präsident SWISS ROWING die gemeinsamen Bewerbungsbestrebungen.
Olympiasieger Mario Gyr im WM OK
Die LUCERNE REGATTA Association hat sich dieses Jahr weiter verstärkt. So stiess Mario Gyr neu dazu. Er ist für die strategische Entwicklung zuständig. Der Luzerner hat im Seeclub Luzern seine ersten Ruderschläge gemacht und zählt zu den erfolgreichsten Ruderern der Schweiz. 2015 sicherte er sich den Weltmeistertitel und 2016 folgte der Olympiasieg im Leichtgewichts-Vierer. „Die Ruder-Weltmeisterschaften 2027 sind sportlich besonders wichtig, da ein Grossteil der Startplätze für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2028 in Los Angeles vergeben werden,“ erklärt Mario Gyr. „Als Ruderer weiss ich, wie beliebt und einmalig der Rotsee ist.“ Erst vorletztes Wochenende, an den Europameisterschaften im ungarischen Szeged hatten die Athletinnen und Athleten mit teils unfairen Bedingungen zu kämpfen. „Wenn es sportlich um die Quotenplätze für die Olympischen Spiele geht, willst du dich als Ruderin oder Ruderer nur auf dem Rotsee messen.“ ergänzt Mario Gyr. Tatsächlich haben Umfragen des Weltruderverbands bestätigt, was in Ruderkreisen längst bekannt ist. Der Rotsee ist das beliebteste Rudergewässer der Welt.
Inspire Beyond – mehr als nur Ruder-Weltmeisterschaften
Der Rotsee und unsere Erfahrung bieten eine ideale sportliche Plattform für die so wichtigen Qualifikationswettkämpfe für die Olympischen Spiele 2028. Die Ruder-WM 2027 soll zu einem Ruderfest werden. Das Motto „Inspire Beyond“ unterstreicht diese Ambition. „Mit der Inklusion des Para-Ruderns und den geplanten Aktivitäten im Stadtzentrum machen wir aus einer Ruderregatta ein modernes Sportfest." so, Gyr.
„Wir wollen die nächste Ruder-Generation inspirieren und ein Ruderfest für die ganze Bevölkerung veranstalten. Wir planen die sportlichen Wettkämpfe auf dem Rotsee mit einem attraktiven Rahmenprogramm im Herzen der Stadt zu begleiten – ein WM Village mit Public Viewing, Siegerehrungen und weiteren Aktivitäten.“
Finanzierung und Hotelzimmer - zwei Herausforderungen
Wir sind heute zuversichtlich, dass wir die notwendigen Mittel für die Durchführung der Ruder-WM 2027 aufbringen können. Dazu sind wir mit den öffentlichen Institutionen der Innerschweiz in Kontakt. Die Unterstützungsanträge an die Stadt und den Kanton Luzern wurden bereits eingereicht. „Unser Projekt wusste bisher stets zu überzeugen, das stimmt uns sehr positiv, dass wir auch die notwendigen Mittel zusammenbringen werden.“, resümiert Andreas Bucher. Bis Anfang Sommer sollte Klarheit über die Unterstützung der öffentlichen
Hand aus der Region herrschen, um dann das Gesuch auf nationaler Ebene einzureichen. Entsprechende Vorgespräche laufen. „Damit werden wir in der Lage sein, ein äusserst kompetitives Dossier einzureichen“, ist Bucher überzeugt. “Parallel arbeiten wir an der privaten Finanzierungskampagne, um nach der Entscheidung im November direkt loslegen zu können.“ Neben der Finanzierung bildet die Bereitstellung von genügend finanziell tragbarem Hotelraum eine weitere Herausforderung. Die Mannschaften aus über 70 Nationen werden über 30‘000 Hotelübernachtungen in der Innerschweiz generieren. Entsprechende Gespräche mit Hotels und Luzern Tourismus laufen bereits.
Vorbereitungen für die diesjährigen Regatten sind auf Kurs
„Wir sind mit der WM-Bewerbung besonders gefordert, da wir dieses Jahr mit der finalen Qualifikationsregatta für die Olympischen und Paralympischen Spiele, sowie der Weltcup Regatta ohnehin eine Doppelbelastung zu bewältigen haben.“, erklärt Timon Wernas, seit Sommer 2022 Geschäftsführer der LUCERNE REGATTA. Mit den bevorstehenden Qualifikationsregatten sowie dem Ruderweltcup wird Luzern heuer ab Mitte Mai während über zehn Tagen fest im Griff des internationalen Rudersports sein. Insgesamt werden mehr als 1‘000 Athletinnen und
Athleten in über 500 Booten auf dem Rotsee erwartet.